Adios Nicaragua

8 03 2011

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Nun beginnt unser letzter Tag in Nicaragua. Wir haben heute Bustickets gekauft, die uns innerhalb von 8 Stunden nach Costa Rica bringen sollen.

Wir verlassen Nicaragua, das Land, in dem ich nun schon 2 Monate verbracht habe und Alex 5 Wochen. Das Land der Vulkane und des groessten Binnensees Zentralamerikas. Das Land der Revulotion der Sandinisten und Buergerkriegs, das erst eine sehr junge Demokratie hat, die aber durch die jetzige sozialistische Regierung auch nur eingeschraenkt demokratisch ist. Das Land, das in der westlichen Welt einen so schlechten Ruf hat.

Viele stellen sich ein Land, das noch vor 30 Jahren in Buergerkrieg und Revolution verwickelt war, eher chaotisch, verarmt, frustriert und gefaehrlich vor. Wir haben einige getroffen (meist Amerikaner oder Kanadier), die erzaehlt haben dass ihre Freunde und Bekannten sie fuer verruckt erklaert haben, dass sie in Nicaragua Urlaub machen oder reisen wollen. Der Nachbar Costa Rica hingegen hat seit langem eine stabile Demokratie, hat in den letzten Jahren sehr viel in seinen guten Ruf investiert und ist daher ein beliebtes Reiseziel der Nordamerikaner.

Als sozialistisches Land hat es Nicaragua mit seinen Nachbarn und mit Nordamerika auch nicht leicht. Der Grenzkonflikt zwischen Nicaragua und Costa Rica vom Dezember letzten Jahres ist ein Beispiel dafuer. Obwohl dass schon ein jahrhunderte alter Konflikt ist.

Wir jedenfalls haben uns in Nica  immer sicher gefuehlt und die Menschen groesstenteils als zuvorkommend, froehlich, zufrieden mit dem was sie haben, und sehr kinderlieb erlebt. Die Strukturen sind keinesfalls fuer einen Massentourismus ausgelegt, was aber auch nicht schlecht sein muss. Die Strassen sind in vielen Gebieten schlecht befahrbar, einige Gebiete sind gar nicht durch oeffentliche Verkehrsmittel zu erreichen, wie und wo Busse fahren bekommt man nur durch Fragen heraus und das Muellproblem muesste erstmal geloest werden. Die Muellentsorgung und das Bewusstsein bei den Menschen. Die werfen wirklich alles auf die Strasse, direkt aus dem Bus oder Auto raus, oder auch am Strand. Ganze Landstriche oder ausgetrocknete Flussbetten sind vermuellt.

Sicher ist hier aus unserer westlichen Sicht vieles unterentwickelt, aber es ist dadurch auch freier. Ich habe noch nie erlebt dass man Dinge so einfach und schnell ausleihen kann, ohne langen Papierkram, oder dass auf dem Motorrad die gesamte Familie transportiert wird, Baby im einen Arm, Hund im anderen dazwischen noch ein Moebelstueck oder Einkaufstueten, und alle ohne Helm!

Das Land entwickelt sich schon mit einem gewissen Tempo, zum Beispiel gibt es auf Little Corn Island schon Strom, obwohl in meinem 2 Jahre alten Reisefueher steht dass es ihn dort nicht gibt (Und ich hatte mich vorher so gefreut, auf eine Insel ohne Strom zu kommen!). Auch auf Ometepe haben wir viele Schilder gesehen, die die Elektrifizierung der einzelnen Regionen angekuendigt haben.

Wir freuen uns jedenfalls auf Costa Rica, wovon wir mittlerweile auch schon viel gehoert haben, gutes und schlechtes, und schauen wie wir es so erleben.



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1 Antwort zu “Adios Nicaragua”

  • edda jordan sagt:

    schön ist, dass ihr beide nicht nur die schönheiten des jeweiligen landes erkennt und erleben dürft, sondern auch die politischen hintergründe kommentiert und professional erläutert. „in gedanken sind wir immer bei euch“ wir umarmen euch als eltern!!!!

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