Costa Rica – Die Schweiz von Mittelamerika und das Mallorca der Amerikaner

22 03 2011
DSCN0353 Ein sympatisches Land, nicht? Den Titel ‚Schweiz von Mittelamerika‘ haben wir uns uebrigens nicht ausgedacht, das ist die Beschreibung in vielen Reisefuehrern, und uebersetzt heisst das Land ja nicht umsonst ‚Reiche Kueste‘. ‚Mallorca der Amerikaner‘ entstammt unserer Kreativitaet :-). Es ist nicht ganz so schlimm wie auf Malle, aber in ein paar Jahren wird es bestimmt so sein. Fast jeder, der im Tourismus arbeitet spricht Englisch, viele Grundstuecke wurden und werden verkauft an Auslaender, Costa Rica wird als Land zur Pensionierung oder Kapitalanlage in Immobilien angepriesen, und stellenweise hat der Nationalpark-Tourismus zu einer Ueberentwicklung der Umgebung gefuehrt. Aber wir haben auch wunderschoene, noch halbwegs unberuehrte Natur erlebt, traumhafte Straende gesehen und kleine verschlafene Orte an der pazifischen und der karibischen Seite. Dort ist es allerdings noch teuerer als im Rest des Landes, weil die Orte nicht so einfach zu erreichen sind und daher hohe Transportkosten entstehen.

Kurz zu Costa Rica:

Costa Rica hat durch seine geographische Lage zwischen dem Pazifik und dem Karibischen Meer, und seine Form, ideale Bedingungen fuer die hier vorhandene Artenvielfalt an Flora und Fauna. Ausserdem fuehrt, genau wie durch Nicaragua, eine Kette von Vulkanen durch das Land, neun Stueck an der Zahl, davon sind einige aktiv. Costa Rica’s Nationalparks machen die Natur erlebbar und bietet Zugang zu den vielen Tieren, die man sonst nur im Zoo sieht. Die Nationalparks wurden einst gegruendet, um die Flora und Fauna vor der betriebenden Abholzung zu schuetzen. Im Zuge der Besiedlung der Gebiete wurden damals grosse Flaechen der Regenwaelder gerodet, um sie fuer Obstplantagen oder Viehzucht zu nutzen. Also hat man irgendwann ein bestimmtes Gebiet zum Nationalpark erklaert, um es zu schuetzen. Und natuerlich kommt das dem Tourismus zu Gute. In manchen Parks ist es allerdings fragwurdig, was da geschuetzt wird, traurigstes Beispiel ist der Manuel Antonio National Park, aber dazu spaeter mehr.

Das Land hat ein unglaublich gutes Marketing und es hoert sich auch alles toll an, wenn man es in den bunten Broschueren liest: Cloud Forest Walk, Sky Walk, Sky Tram, Hanegebruecken ueber den Jungle. Abgedruckt sind ausserdem die vielen Tiere die man in den Nationalparks sehen kann. Der winzige gruene Frosch, das im Baum haengende Faultier, der grosse bunte Vogel mit riesigem Schnabel, Pumas, Jaguar, Tapir etc. Dass man diese Tiere aber nur mit ganz viel Glueck sieht, und dann noch aus der Naehe, das steht dort nicht. Die Tiere haengen ja nicht direkt vor einem, im Gegenteil, bei diesen Touristenstroemen verstecken sie sich eher. So ein Faultier haengt auch mal 20 Meter hoch in den Aesten, man sieht ein Fellknauel, aber das wars auch schon. Mit einem Guide kann man natuerlich mehr von der Tierwelt sehen, weil die genau wissen, an welcher Stelle des Parks welche Tiere zu sehen sind und mit Teleskopen ausgestattet sind. Die kosten aber natuerlich auch wieder ne Menge Kohle (zusaetzlich zu dem Eintritt) und ausserdem kann man sich ausufernde Vortraege ueber dieses und jenes Tier oder Pflanze anhoeren. Alex meinte neulich dass die Nationalparks ja wie Zoos ohne Zaeune und ohne Tiere sind, weil man sowenige sieht und weil die Wege, genau wie im Zoo, von Menschenhand angelegt sind. Ich finde aber trotzdem dass wir schon ziemlich viele Tiere hier gesehen haben, aber die sieht man sicher auch in anderen Laendern. Von Stachelschwein ueber Gluehwuermer, Nasenbaeren und Coatis, Papageien, tausende Einsiedlerkrebse und immer wieder Affen. Die Affen finde ich am tollsten, und man sieht sie auch ziemlich einfach, wie sie sich von Ast zu Ast schlaengeln. Verschiedenste Arten haben wir schon gesehen und gehoert: Den Bruellaffen (Howler Monkey), den Kapuzineraffen (Whitefaced monkey), den Mittelamerikanischen Totenkopfaffen (Squirrel monkey), und den Klammeraffen (Spidermonkey).

Es gibt ausserdem massenweise Attraktionen, bei denen man sein Geld los werden kann. Canopy, Wildwasserrafting, Abseiling an Wasserfaellen, Haengebruecken und Seilbahnen ueber den Regenwald, Baeder mit heissen Quellen, Nachtwanderungen, und immer wieder Canopy, Canopy, Canopy. Wir hatten einmal ueberlegt das mit den Haengebruecken zu machen, kostete allerdings 45 Dollar pro Person und haben es uns doch anders ueberlegt. Windsurfen konnte man auch an einem See, worauf wir uns schon gefreut hatten, aber da es der einzige Verleiher an dem ganzen See war, hat er auch saftige Preise. 28 Dollar sollte dort das Equipment kosten, fuer eine Stunde. Und Windsurfen koennen wir ja auch zu Hause.

Da wir aus Kosten-und Zeitgruenden (die Lebenskosten hier sind hoch und wir treffen uns Mitte April mit Freunden in Ecuador) uns nicht allzulange in dem Land aufhalten wollten, und einige Orte und Parks nur sehr umstaendlich mit Bussen erreichbar sind, haben wir uns fuer 7 Tage ein Auto gemietet. Ein 4WD namens Suzuki Jimny Silver, und dieses kleine niedliche Gelaendefahrzeug hat uns ganz zuverlaessig einmal durchs ganze Land gefahren. Von ganz oben im Norden des Landes, kurz vor der nicaraguanischen Grenze, in Liberia, nach ganz unten, fast an die Grenze zu Panama, ueber Asphalt-, Schotter-, und Steinwege, durch Wasser und Sand, bei Tag und bei Nacht. Wir waren jeden Tag an einem anderen Ort, haben 4 Nationalparks besucht, und haben eine Nacht im Auto geschlafen. Alex ist gefahren, ich war das Navigationssystem (mit ein, zwei Aussetzern muss ich zugeben, aber daran war natuerlich die Karte schuld ;-)).

Jimny silver war fuer 7 Tage unser Begleiter SAM_1289

Was jetzt folgt ist eine kurze Zusammenfassung von jedem Tag unserer Fahrt durch Costa Rica. Entsprechend haben wir auch die Fotos thematisch auf verschiedene Seiten hochgeladen (rechts unter Fotos – Costa Rica).

1. Tag: Liberia und Nationalpark Rincón de la Vieja

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Angefangen haben wir in Liberia, dort fuehrt die Panamericana entlang, ein Highway der Nord- und Suedamerika (von Alaska bis Feuerland) miteinander verbinden soll und nur an einer Stelle unterbrochen wird, naemlich in Panama. Die Strasse hoert dort irgendwann auf, in einem Gebiet namens Darién, und die dortige Darién-Luecke, ein riesiges sumpfiges Gebiet, das von den Drogenschmugglern kontrolliert wird. Von Liberia aus jedenfalls sind wir in einen Nationalpark namens Rincón de la Vieja gefahren. Dort habe ich uns, gleich am ersten Tag und ungewollt, ueber eine abenteuerliche und anspruchsvolle Strecke navigiert, mit abwechselndem Untergrund. Mal riesige Steine im Weg, Schotterpiste, Asphalt mit Loechern… Alex jedenfalls hat’s Spass gemacht. Im Nationalpark angekommen mussten wir erstmal 10$ pro Person fuer den Eintritt blechen. Der Park umfasst und schuetzt das Gebiet am Fusse eines Vulkans, der einige beeindruckende rauchende Loecher hat, aus denen Schwefelgase austreten. Wir konnten teilweise an kleinen Kratern ganz dicht ran gehen, in denen das Wasser gekocht hat und man es brodeln gehoert hat. Aus anderen Loechern wiederum hat es nach Schwefel gestunken (wie faule Eier) und an wieder anderen brodelte Schlamm vor sich hin. Viele kleine Wunder, die wir uns mangels entpsrechendem Fachwissens nicht erklaeren konnten.

2. Tag: Monteverde

Am naechsten Tag ging’s nach Monte Verde, ein beliebtes Reserve hoch in den Bergen, der Weg dorthin war am beeindruckensten. Es waren viele gruene Huegel und Berge und der Weg fuehrte ueber Schotterwegen quer durch. Anstatt in Monte Verde den teuren Sky Walk ueber Haengebrucken zu machen, haben wir den einzigen kostenlosen Walk gemacht, den es dort gibt. Unser Hostelvater hat uns den empfohlen, es ging eine Sandstrasse einen Berg hoch, zu den 3 Amigos. Dort sollte es eine wunderbare Aussicht auf die Regenwaelder geben. Cool, dachten wir uns die 3 Amigos sind bestimmt 3 schoene Bergspitzen oder sowas. Nach 1,5 Stunden steil bergauf wandern haben wir leider nichts ausser Wolken gesehen, und die 3 Amigos waren keine landschaftliche Attraktion, sondern 3 Satellitenmasten! Haha, naja, dafuer hatten wir aber unseren Cloud Forest Walk, denn wir sind direkt in den Wolken gelaufen, fuer den wir sonst viel Geld haetten bezahlen muessen… Aber eine Attraktion haben wir dann doch mitgemacht, eine Nachtwanderung mit einem Guide. Dort haben wir dann ein junges Stachelschwein gesehen, was in einem hohlen Baumstamm versteckt hoch oben lag, die Beine von einer Tarantel (mehr hat man von ihr nicht sehen koennen), ein Agouti (sieht aus wie ein riesiges Mehrschweinchen), Gluehkaefer (ich hatte sogar einen in der Hand), eine Puppe von einem Schmetterling die an der Unterseite eines Blattes klebte, und eine riesige Heuschrecke.

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Ein kleines Stachelschwein hat sich im hohlen Wuergefeigebaum versteckt

Gluehwuermchen gefangen vom Guide
Gluehwuermchen gefangen vom Guide

3. Tag: Vulkan Arenal

Nach Monteverde sind wir dann zu dem juengsten Vulkan Costa Rica’s namens Arenal gefahren. Die Fahrt war wunderschoen, die Strasse ging lange entlang des Arenal-Sees, der groesste See in Costa Rica, der ringsum von Jungle umgeben ist. Wir haben auf der Starsse sogar eine Gruppe von Nasenbaeren gesehen!

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Der Vulkan hat eine perfekte Kegelform und ist hoch aktiv! 400 Jahre lang war er still und bis oben mit Pflanzen bewachsen. 1968 dann brach er so stark aus, dass zwei Ortschaften zerstoert wurden und ca. 80 Menschen ums Leben kamen. Bei dem Ausbruch wurden 3 Krater geschaffen. Seitdem spuckt der Vulkan immer wieder riesige Gesteinsbrocken aus, und schiesst sie bis zu 300 Meter in die Hoehe. Im Mai 2010 waren die Eruptionen so stark dass der Nationalpark am Fusse des Vulkans evakuiert werden musste. Als wir in dem Park waren haben wir austretenden Rauch und die erkalteten Lavastroeme gesehen, und die Steinbrocken die ueberall rumlagen. Das war schon beeindruckend. Abends haben wir uns dann den Eintritt in ein Bad mit heissen Quellen gegoennt, das voll war von amerikanischen Teenagern. Es gab viele verschiedene Becken mit unterschiedlichen Temperaturen, alle unter offenem Himmel. Und es gab Rutschen, eine die ganz steil am Ende war und die Alex gleich ausprobieren wollte. Er meinte erst noch aus Spass, ‚Na, ob die alle TUEV geprueft sind?!‘, aber schon war er drauf und kam mit einer Schnittwunde am Kinn wieder unten an. Die Rutsche war so schnell dass er sich in einer der Kurven gedreht hat und mit dem Kinn aufgeschlagen ist. Hab ihn dann gleich zum Sanitaeter geschickt, der die Wunde desinfiziert hat und ihn mit einem Pflaster versorgt hat.

4. Tag: Fahrt nach Manuel Antonio

Am Tag danach gings wieder mit dem Auto durch Berg und Tal, wo wir uns in einem Ort namens Berlin 🙂 verfahren haben. Genauergesagt sind wir im Kreis gefahren, wir waren jedenfalls 2mal an dem gleichen Strassenschild. Nach den Bergen kam die flache Pazifikkueste, vorbei an Orten die Mallorca wirklich zum Verwechseln aehnlich waren und vorbei an kilometerlangen Palmenplantagen an denen Palmoel gewonnen wird. Ein ganzer Ort (Quepos) lebte frueher von dem Anbau und Export vom Bananen, bis die Panama-Disease die Ernten vernichtete, eine Pilz-Krankheit die die Wurzeln befaellt. Der Ort musste sich komplett umstruktuerieren und hat die Bananenpflanzen durch Oelpalmen ersetzt.

Wir sind dann jedenfalls in den beruehmten Ort Manuel Antonio, suedlich von Quepos gefahren, der wegen des angrenzenden Nationalparks und seiner Straende eben so beliebt ist. Der kleine Park liegt direkt an der Pazifikueste und erstreckt sich ueber Wald- und Strandgebiet, wunderschoene weisse Straende, die leider von den Touristen belagert werden. Zu dem Ort hin schlaengelt sich von Quepos aus eine Strasse die Kueste hoch, die komplett, an jeder moeglichen Stelle bebaut ist mit Hotels oder Restaurants. Es war erschreckend! Als wir dort entlangfuhren war es schon fast dunkel und alles hat geleuchtet, wie in einem Vergnuegungspark! Wir konnten uns kaum vorstellen, dass es dort einen Nationalpark geben sollte. Die gesamte Kueste war sicher einmal wunderschoener Urwald, der abgeholzt wurde fuer die Touristen, die den Nationalpark besuchen wollen! Welche Ironie! Direkt vor dem Parkeingang steht ein riesengrosser Hotelblock, sieht ganz neu aus. Und an dem anderen Eingang am Strand steht ein Souvenierladen und Touranbieter neben dem naechsten.

Wie Malle. Direkt an den Park angrenzende Souveniermeile

Wie Malle. Direkt an den Park angrenzende Souveniermeile

5. Tag: Nationalpark Manuel Antonio

Am naechsten Morgen stroemten wir zusammen mit den anderen Touristen in den Park, viele Grueppen sammelten sich auf dem Hauptweg im Park, an dem viele Faultiere in den Baeumen haengen, die mit ihren Guides unterwegs waren. Aber wirklich alle 10 m stand eine andere Gruppe und beobachtete etwas mit dem Teleskop. Natuerlich gibt es bei den Stroemen nicht viele Tiere zu sehen, und die Guides zeigten jedes noch so kleine Tierchen das sie finden konnten. Der schoenste und laengste Trail des Parks war leider gesperrt. Die eigentliche Attraktion des Parks sind seine Straende, die sind wirklich paradiesisch!

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In dem Park trafen wir auch eine nach Kanada ausgewanderte Deutsche, die mit ihren Kindern unterwegs war. Sie erzaehlte uns dass sie sich vor der Reise bei einer Regierungsstelle informiert hat und die ihr sagten sie soll sich von der Nicarguanischen Grenze fernhalten oder sogar rueber nach Nicaragua, da es wegen des Grenzkonflikt gefaehrlich sei. Die Nicarguaner haben schliesslich eine Armee, die dort stationiert worden sein soll und die Costa Ricaner nicht! Da sieht man mal wieder wie negativ gegen Nicaragua propagiert wird in den westlichen Staaten!

Nach dem Parkbesuch sind wir weiter entlang der Kueste gefahren, in einen kleinen und ruhigen Ort, Dominical, wo wir unser bisher teuerstes Hostel hatten, fuer 30 Dollar die Nacht. Dafuer hatten wir in der Nacht Rattenkonakt (also eher Alex, ich hab nix mitbekommen), es schabte in der Toilettenschuessel. Alex hat den Ratten-Zutritt mit seinem Wanderschuh verhindert, den er kurzerhand auf den Deckel positionierte.

6. Tag: Fahrt nach Carate zum Corcovado Nationalpark

Am Morgen danach haben wir uns dann spontan dazu entschlossen, in den ganz im Sueden gelegenen Nationalpark Corcovado und den dortigen Ort Carate zu fahren, den uns schon viele ans Herz gelegt hatten. Doch weil der Park so entlegen ist, und die Strassen sehr schlecht sein sollten und wir nur noch 2 Tage bis zur Auto-Abgabe hatten, wollten wir es erst nicht machen. Es war eine lange Fahrt, die Strassen waren meist schon neu asphaltiert und neue Bruecken wurden gebaut, die die alten aus einzelnen klappernden Metallstaeben bestehenden Bruecken ersetzen. Mit besseren Strassen wird der Park und der angrenzende Ort bald nicht mehr so schoen ruhig sein wie er jetzt noch ist…  Jedenfalls gab es auch schlechte Strassen, eine mit soviel Schlagloechern wie in ganz Berlin! Es war ein reiner Schlagloch-Slalom. Irgendwann sind wir dann doch im letzten Ort vor dem Park, in Carate angekommen, der nur aus 4 oder 5 Unterkuenften und einem kleinen Kiosk besteht. Die guenstigste Unterkunft haette uns 50 Dollar gekostet, deshalb haben wir dann die Nacht im Auto, direkt am Strand verbracht! Das war toll, nur Alex konnte nicht sooo gut schlafen, in dem engen Auto.

Der Rucksack haengt an der Decke, unsere Schlafplaetze darunter

Der Rucksack haengt an der Decke, unsere Schlafplaetze darunter

7. Tag: Corcovado Nationalpark und Fahrt nach San José

Am naechsten Morgen dann sind wir direkt um 7 losgewandert, erst 3,5 km am Strand entlang um zum Eingang des Parks zu kommen (im Sand mit unseren Wanderschuhen, es war heiss und schwuel, und wir haben dort schon tierisch geschwitzt). Dann nochmal 5 km in dem Park, auf einem Weg neben dem Strand entlang und wieder zurueck. Landschaftlich fand ich den Park nicht so schoen wie andere, aber es waren lange nicht so viele Touris dort und der Strand war wunderschoen (direkt am Strand beginnt der Jungle und zieht sich an den Steilkuesten hoch) und mehre Kilometer lang.

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Nach der Wanderung gings dann in einer 10 stuendigen Mammutfahrt in die Hauptstadt San José, wir mussten ja schliesslich am naechsten Tag um 10 Uhr das Auto dort abgeben. Also sind wir im Dunkeln auf der Panamerikana durch die Berge gefahren, ueber Serpentinenstrassen, die weit oben in den Wolken lagen und nebelbedeckt waren. Nachts um 1 im arschkalten San José angekommen, es waren nicht mehr als 13 Grad, nachdem wir uns mit den vielen Strassen zurechtgefunden haben (die Srassen und Avenues haben dort Nummern, wie in New York) haben wir ein nettes kleines Hostel gefunden.

San José war auch am nachsten Tag noch kalt (16 Grad) und wir fanden die Stadt super anstrengend, nach unserer langen Zeit in kleinen Orten und Nationalparks. Soviele Autos, soviel Gehupe, soviel Gestank und soviele Menschen waren wir gar nicht mehr gewoehnt! Wir sind dann schnell wieder abgereist, mit dem Bus an die karibische Seite des Landes, 3,5 Stunden auf dem Highway durch wolkige Regenwaelder.

Jetzt sind wir in Cahuita, ein kleiner schoener Ort mit karibischem Flair, und ganz dicht an Panama. Hier gibt es auch einen Nationalpark, den wir heute besucht haben und unglaublich viele Tiere gesehen haben. Einige waren erstaunlich zutraulich und entspannt, was glaube ich daran liegt dass sie oft von irgendwelchen Touristen gefuettert werden. Ein kleiner Kapuzineraffe war allerdings nicht ganz so nett, er hat uns einfach beklaut! Ja, als wir am Strand lagen und gegessen haben, ich ass gerade Bananenchips, da kam er von seinem Baum herunter, immer dichter ran. Wir wussten erst nicht worauf er es abgesehen hatte, bis er ploetzlich an meiner Chipstuete riss, seine Hand darin vergraben hat und mit der ganzen Hand voll Chips wieder auf den Baum rauf ist! Dort hat er sie alle verputzt, die salzigen Dinger, danach hatte er bestimmt Durst… Fotos davon und von den anderen Tieren folgen noch 🙂

Fazit

Abschliessen wollen wir noch kurz ein Fazit zu Costa Rica aus unserer Sicht ziehen. Also, es gibt einige Dinge die wir in Costa Rica toll fanden, naemlich dass es landschaftlich und von der Natur her schon wunderschoen ist. Es ist sehr gruen, hat abwechselnde Landschaften, Berge und Straende, und unglaublich viele verschiedene Nationalparks, die die Natur auf einfache Weise zugaenglich machen. Ausserdem ist alles auf einer relativ kleinen Flaeche verteilt und daher ohne tagelangen Reisen zu erreichen. Das Land hat in weiten Teilen ein sicheres und gut ausgebautes Strassennetz, was natuerlich die Moeglichkeit schafft den Tourismus weiter auszuweiten.

Nachteilig ist auf jeden Fall dass es so teuer ist, nicht unbedingt die Unterkuenfte (wir haben hier eigentlich sehr guenstig geschlafen), aber das Essen und alle Aktivitaeten kosten viel Geld, teilweise mehr als zu Hause. Ausserdem sind einige Gebiete schon zu sehr auf Massentourismus ausgelegt, in denen man auf unzaehlige Shops, Restaurants, Hotels, Amerikaner und Kanadier trifft. Aber es ist ja immer die Frage was man sucht, fuer uns war es nichts.

Wenn von euch jemand dort hin will, empfehlen wir auf jeden Fall einen Mietwagen. Und ihr solltet euch beeilen, bevor der Massentourismus auch auf die noch ruhigen Teile uebergreift. Weglassen kann man Manuel Antonio und Monteverde (wenn man nicht auf Touristenstroeme steht). Schoen fanden wir die Nationalparks mit den Vulkanen, der Corcovado ganz im Sueden, und Cahuita an der Karibik.