Kolonialstadt Granada

8 03 2011

Die letzte Woche haben wir in Granada verbracht, einer spanischen Kolonialstadt am Fusse des Vulkans Mombacho und am Ufer des Nicaraguasees. Durch seine Hafenlage war Granada damals, waehrend der Kolonialzeit ein wichtiger Handelsort mit Verbindungen in alle bedeutenen Orte. Es wurde mehrmals von Piraten ueberfallen, bis schliesslich ein englischer Pirat namens William Dampier schaffte, die Stadt in Brand zu stecken.

.... und rauf

Naja, davon sieht man heute nicht mehr viel, die meisten Haeuser sind renoviert und schoen angemalt, es gibt viele Kathedralen und Kirchen und eine richtige Flaniermeile mit dutzenden Cafés und Restaurants. Sogar ein Kino hat die Stadt, dort haben wir uns ‚El Rite‘ (Das Ritual, glaub ich, mit Anthony Hopkins) angeschaut. Nur nebenbei, wer sich fuer Exorzistenfilme interessiert, der sieht hier nichts neues. Wir konnten den Film auf Englisch geniessen, mit Spanischen Untertiteln, wobei der Ton aber so leise war, dass man kaum etas versteht hat, vermutlich um die Einheimischen nicht beim Lesen zu stoeren (die selbst allerdings mehr damit beschaeftigt waren, mit ihren Handys zu spielen und zu telefonieren, 5mal aufs Klo zu gehen, etc)…

Zurueck zu Granada: Alex hat hier noch ein paar Stunden Spanischunterricht genommen, was hier spottbillig ist. Bei einer Spanierin, die nur 50 Cordoba pro Stunde nimmt, das sind nicht mal 2 Euro (¡) und sie ist richtig gut.

romantische Paerchenfahrt

Wir haben hier auch ein paar schoene Ausfluege gemacht, sind mit dem Rad rumgekurvt, haben Canopy gemacht und sind in die Lagune von Apoyo gefahren. Ich weiss nicht wie man das Canopy-Dings in Deutschland nennt, ich hab dort sowas noch nie gesehen, ausser in einem Hochseilgarten am Ende, zum runterkommen. Man fahert praktisch an Stahlseilen lang, die zwischen Baeumen befestigt sind, von Station zu Station. Dort gab es 17 Stationen auf einer insgesamt 2km langen Strecke. Es war super professionell und gut ausgebaut. Man wird begleitet von 4 Guides, die einem helfen beim Sichern und Entsichern und dabei auch noch Fotos und Videos von einem machen, multitasking geht auch bei Maennern.  Und das hat vielleicht Spass gemacht!!! Besonders das kopfueber und das fliegen wie Superman/Superchico/-woman/-chica.

Auf der Terrasse des netten Mannes, der uns Zugung zu seinem Reich gewahrte

Der andere Ausflug ging zur Lagune von Apoyo, ein Kratersee eines Vulkans, der toll zum Baden ist. Das Shuttle eines Hostels das wir erst nehmen wollten sollte 12 Dollar pro Person kosten, was totaler Wucher ist und wir schnurstracks wieder raus sind. Wir erkundigten uns nach Bussen, stiegen in einen ein, der uns dann an einer Kreuzung rauswarf. Wir liefen dann eine Strasse entlang und hofften auf den naechsten Bus oder ein Auto dass uns mitnimmt, als aufeinmal tatsaechlich ein Auto anhielt. Ein grosser Pickup mit riesigen Wasserkanistern drauf. Der Typ fragte uns wo wir her kommen und grinste uns an mit seiner Deutschland-Muetze. Er war schon 3 mal in good old Germany, und fuhr uns dann auch direkt an den See, wo er selbst ein Haus hat und uns einlud mit zukommen. Wir koennten doch ein Bierchen auf seiner Terasse trinken und direkt von dort ins Wasser! Da sagen wir nicht nein! Und es war wirklich toll, er hat uns erstmal herumgefuerht und ein bisschen geprotzt, aber okay, und dann hat er uns allein gelassen und wir konnten solange bleiben wie wir wollten! Der Typ ist Anwalt und sein befreundeter Anwalts-Partner war auch vor Ort, der uns noch ein paar Stories ueber den See erzaehlt hat. Z.b. dass sich unter dem See Stellen befinden an denen Schwefelgase austreten, und das Wasser an einigen Stellen sehr warm machen und das Schwimmen im See geafehrlich machen. Einige Menschen denken dass der Krater das Tor zur Hoelle ist.